Geschichte der SG Quembach 1970

Die SG Quembach entstand 1970 durch den Zusammenschluss aus dem TSV Niederquembach 1928 e.V.  und der SG Oberquembach 1930 e.V.

Aus diesem Grund ist die Geschichtsschreibung geteilt. Es gibt für jeden „Stammverein“ einen Teil der sich mit der Zeit vor dem Zusammenschluss beschäftigt und natürlich einen gemeinsamen Teil für die Zeit nach 1970.

Die Geschichte der SG Oberquembach 1930 vor 1970

Im Juni 1953 wurde die Tischtennisabteilung der Sportgemeinschaft Oberquembach von den Sportkameraden Willi Ebert, Herbert Ebert, Rudi Reitz, Horst Söhngen, Erwin Rehorn und Herbert Schmidt gegründet, die auch gleichzeitig die erste Verbandsrundenmannschaft bildeten. Bis auf Erwin Rehorn sind die „Männer der ersten Stunde“ leider bereits verstorben.

Die Gründer der Tischtennis-Abteilung

Die Gründer der Tischtennis-Abteilung. Von links nach rechts: Horst Söhngen, Willi Ebert, Erwin Rehorn und Herbert Ebert

Im August 1953 wurde die Tischtennisabteilung in den Hessischen Tischtennisverband aufgenommen. Spiellokal für die sportlichen Aktivitäten wurde das damalige Vereinslokal der SG Oberquembach, das Gasthaus „Zur Linde“; der große Saal musste die nicht vorhandene Turnhalle ersetzen und von Duschanlagen war in den Anfangsjahren nicht die Rede. Diese „Provisorien“ empfand man nicht als solche, sie taten der Spielfreude und der Motivation keinen Abbruch. Außerdem war der Weg von der „Platte“ zur geselligen Theke denkbar kurz und die Gäste des Lokals waren oft auch Zuschauer beim Tischtennis. Sogar während der Trainingsstunden war für Tipps von den „Fans“ gesorgt.

Von Anfang an wurde in Oberquembach gerne und mit Engagement Tischtennis gespielt. Die Abteilung erfuhr unter der mustergültigen Leitung von Willi Ebert in den nächsten Jahren einen stetigen sportlichen Aufschwung. Das konnte man daran sehen, dass sich schon bald Buben und Mädchen für diesen Sport begeisterten. Willi Ebert, der Lehrer an der hiesigen Schule war, richtete Trainingsstunden für den neuen Nachwuchs ein. Voller Nostagie denkt man heute daran, dass diese Schülerinnen und Schüler im Winter von zu Hause Holz und Briketts mitbrachten, um für die Trainingsstunden den großen Ofen im Saal zu heizen. Schon bald konnte man Nachwuchsmannschaften aufstellen. Für diese jungen Sportler war es zum damaligen Zeitpunkt immer ein Erlebnis, wenn zu Turnieren oder Kreismeisterschaften gefahren wurde.

Als größten sportlichen Erfolg sei das Vordringen der weiblichen Jungendmannschaft im Jahre 1957 in der Besetzung Uta Söhngen (Beimborn), Petra Ebert (Beeser), Anita Hain (Beer) und Renate Schmidt (Mignon) bis ins Endspiel um den Hessenpokal gegen den SV Hanau-Wolfgang zu erwähnen.

Mit Schmunzeln erinnert man sich an Erzählungen der Gründer, dass sich bereits im ersten Spieljahr beim Doppeltraining ein Schläger verirrte und einem Spieler einen Zahn ausschlug. Doch die Lust am Tischtennisspiel ging dadurch nicht verloren. Echter olympischer Gedanke spielte eine große Rolle, deshalb waren auch die Ergebnisse in der Verbandsrunde oft nur zweitrangig. Für Heiterkeit sorgten auch die Anekdoten der „Stammväter“ über die obligatorischen Montags-Auswärts-Spiele. Kam man doch so durch diese wohlüberlegte Terminierung in den Genuss, auf dem Heimweg irgendwo im Umkreis eine Kirmes zu besuchen.

Welche Bedeutung das Tischtennisspielen und das sich anschließende Beisammensein hatten, kann man daraus ersehen, dass der Sportkamerad Horst Söhngen, der damals zwischenzeitlich nach Langhecke im Oberlahnkreis geheiratet hatte, sommers wie winters zu Spiel- und Trainingszeiten die Strecke nach Oberquembach mit dem Motorrad zurück legte.

Gute alte Zeiten, wo seid ihr geblieben .

Obwohl viele Jahre nur eine Seniorenmannschaft an der Verbandsrunde teilnahm, entwickelte sich durch die Begeisterung ein reges Vereinsleben, in dem nicht nur sportliche Ziele, sondern auch die Geselligkeit eine große Rolle spielten und auch heute noch spielen.

Schon im Frühjahr 1955, zwei Jahre nach Gründung der Abteilung, konnte aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der Sportgemeinschaft Oberquembach das erste Tischtennisturnier in größerem Umfang ausgerichtet werden. Diese Veranstaltung wurde dann über einige Jahre hinweg zur Tradition und auch über die Kreisgrenze hinaus bekannt. An den Turniertagen war es keine Seltenheit, wenn die Spieler mit dem Fahrrad, dem Linienbus oder gar zu Fuß vom Bahnhof angereist kamen.

Neben dem Saal im Gasthaus „Zur Linde“ wurde auch die Schule als Spiel- und Übernachtungslokal zweckentfremdet. Noch heute trifft man ein paar alte Sportkameraden aus anderen Vereinen, die sich gerne an diese Turniere und den anschließenden „Sportlerball“ erinnern. Diese Veranstaltung war ein echter Höhepunkt im Dorfgeschehen.

Nach und nach vergrößerte sich die Abteilung, so dass Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre bereits regelmäßig drei Seniorenmannschaften am Rundenbetrieb teilnahmen.

In der Vereinsgeschichte wird besonders vermerkt, dass der Fortbestand der Sportgemeinschaft Oberquembach durch den Tischtennisbetrieb gesichert wurde, als der Fußball vorübergehend ruhte.

Dass unsere Abteilung in den vergangenen fünfzig Jahren ohne größere Probleme bestehen konnte, beweist die Tatsache, dass in dieser Zeit nur sieben Sportkameraden die Abteilung führten:

1953 – 1959: Willi Ebert
1959 – 1962: Herbert Ebert
1962 – 1986: Edmund Hartmannshenn
1986 – 1991: Wilfried Beimborn
1991 – 1994: Gerhard Wiederhold
1994 – 2004: Sandro Hirth
2004 – 2016: Ingolf Emrich
2016 – 2024: Bernd Zörb
Seit 2024: Sebastian Weidner

Um ein breites Potenzial an schlagkräftigen Spielern aufzubauen, beschlossen die Vorstände der Sportvereine Oberquembach und Niederquembach im Jahre 1973 die TT-Abteilungen zu einer Spielgemeinschaft zusammen zu fassen.

Die Geschichte des TSV Niederquembach vor 1970

Mit kurzen zeitlichen Unterbrechungen wird seit Ende der 40er Jahre im TSV Niederquembach auch Tischtennis gespielt.

Bereits im Jahre 1948 wurde im Turn- und Sportverein 1928 e.V. Niederquembach eine Tischtennisabteilung unterhalten. Die Abteilung wurde von den Sportkameraden Wolfgang Zammert und Helmut Mensinger geleitet. Die Urväter und ersten Spieler waren :

Josef Pleli, Franz Folcz, Franz Zederer, Hans-Jörg Krauß, Anton Kungl und Heinz Schumacher.

Man erinnere sich nur an die schon damals mit großem Erfolg durchgeführten Tischtennis-Osterturniere in Niederquembach, die viele Jahre regelmäßig Bestandteil des Tischtennis-Kreisturnierplanes waren und sich großem Zuspruches erfreuten.

Zunächst hielten sich in den 50er und 60er Jahren die Erfolge der TT-Abteilung in Grenzen. Es wurden verschiedene Aufstiege innerhalb der Kreisklassen geschafft und auch verschiedene schöne Turniererfolge errungen. Besonders erwähnenswert waren zwei aufeinanderfolgende Aufstiege in den Jahren 1968 bis 1970.

Ein deutlicher Aufwärtstrend war dann nach dem Zusammenschluss der Tischtennisabteilungen der SG Oberquembach und des TSV Niederquembach innerhalb der SG Quembach im Spieljahr 1972/73 zu verzeichnen.

Genauere Informationen zur Geschichte der einzelnen Abteilungen finden sich nochmals in den folgenden Festschriften zum 75-jährigen Bestehen des TSV Niederquembach.